Grußwort der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Freiburger Infektiologie- und Hygienekongress veranstaltet vom BZH

Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise. Der Klimawandel und die steigenden Temperaturen führen zu einem Zoonoserisiko und wirken sich auf die Übertragung von durch Lebensmittel, Wasser und Vektoren übertragenen Krankheiten wie Chikungunya, Cholera, Denguefieber, Malaria und Vibrio vulnificus aus. Dies wird durch die Auswirkungen der menschlichen Mobilität, der Verstädterung, der Umweltverschlechterung, die Anpassung der Arthropodenvektoren und die unkontrollierte Ausbreitung der Vektorpopulationen verstärkt.

Die Rolle des Klimas und anderer Faktoren bei der Übertragung von Krankheiten ist jedoch komplex, und es gibt noch viel zu lernen. Es wird weiter geforscht - auch mit der WHO und ihren Partnern -, um die Auswirkungen dieser Faktoren besser zu verstehen und zu quantifizieren. So benötigen Stechmücken beispielsweise einen bestimmten Temperaturbereich und andere Umweltbedingungen, um sich zu vermehren, zu überleben und um Arboviren zu übertragen. Hitze und Niederschlagsveränderungen können auch das menschliche Verhalten beeinflussen und die Wahrscheinlichkeit, von Stechmücken und anderen Insekten gestochen zu werden.

Die Abschwächung und Kontrolle der Auswirkungen des Klimawandels auf übertragbare Krankheiten erfordert Wasser-, Sanitär- und Hygienemaßnahmen sowie Maßnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle.

Wir müssen auch in Gesundheits- und Pflegepersonal investieren, um den durch den Klimawandel steigenden Anforderungen an die Gesundheitssysteme gerecht zu werden. Wenn wir es versäumen, das Klimarisiko in die Gesundheitssysteme und Kernprogramme zur Gesundheit zu integrieren, riskieren wir einen verheerenden Dominoeffekt von Krankheit, Tod und Armut.

Die WHO hat den Klimawandel in ihrer neuen Vierjahresstrategie zu einer Priorität erklärt und unterstützt die Länder dabei, diese wichtigen Investitionen zu tätigen.

Ich danke Ihnen allen für Ihr Engagement in dieser Frage und für den Schutz und die Förderung der Gesundheit der Menschen und des Planeten.

Originalfassung